Schulchronik Jahr 1953
Spenden für eine Glocke
Am Feste der hl. Drei Könige fand wie alljährlich die Haussegnung statt, wobei Spenden für eine dritte Glocke entgegengenommen wurden. Trotz der Geldknappheit wurde das schöne Ergebnis von 212 DM erzielt.
Winter im Februar
In der Nacht vom 5. Auf den 6. Februar fiel etwa 25 cm Schnee, die Temperatur sank am 7. Februar auf -15 Grad.
Schulanfang
Ostern wurden 2 Mädchen in die Schule aufgenommen. Die Schülerzahl stieg auf 21.
Frost im Mai
Das Frühjahr war warm, so daß die Vegetation ausnahmsweise weit vorangeschritten war. So blühten am 25. April die Kastanien. – Die „Eisheiligen“ waren in diesem Jahre strenge Regenten. In der Nacht vom 10. Auf den 11. Mai sank das Thermometer an der Mosel stellenweise auf -2 bis -4 Grad, so daß an der Mittel- und Obermosel recht viel Schaden angerichtet wurde. In Beilstein hat man durch starke Rauchentwicklung Schäden verhütet.
Neue Glocke
Der Sonntag vor Pfingsten wurde mit 3 Glocken eingeläutet. Die 3. Glocke wurde von der Pfarrei Farschweiler für 1600 DM erworben.
Nasser Sommer
Vorsommer und Sommer bringen recht viel Regen. Trotzdem kommen in den Weinbergen keine Krankheiten auf. Der Behang ist gut, die Trauben sind gut entwickelt. Obst ist reichlich vorhanden und kann sich vortrefflich entwickeln. Auf den Fremdenverkehr wirkt das unbeständige Wetter hemmend.
Schulentlassung
Am 28. Juli fand die Schulentlassungsfeier statt. 4 Jungen verließen die Schule. Die Schülerzahl sank auf 18.
Bundestagswahl am 6. September 1953
Wahlbeteiligung 94,2 %
Erststimme (Wahlkreis)
1 Gilbert, Paul CDU 158
2 Viering, Otto SPD 12
3 Claus, Franz FDP 16
4 Barth, Johann KPD 4
5 Günther, Heinz BHE –
6 Reinhert, Hans GVP –
7 Best, Erich DP 6
Zweitstimmen (Landesliste)
1 CDU 158
2 SPD 133
FDP 134
KPD 4
5 BHE 2
6 DP 2
7 GVP –
8 DRP 3
An der Wahl beteiligten sich 63 Auswärtige mittels Stimmschein. Die Wahl verlief in vollkommener Ruhe.
Guter Herbst
Die Lese begann am 12. Oktober und befriedigte in jeder Hinsicht. Das Mostgewicht schwankte zwischen 70 und 83 Grad, der Säuregehalt zwischen 8-10 Promille. Man hofft, dass sich der 1953er zu einem besonderen Qualitätswein entwickeln wird. Für Moste zahlte man 1050 -1200 DM pro Fuder. Infolgedessen ist der Winzer restlos zufrieden. – Der Schoppenpreis ist in den hiesigen Gaststätten von 0,50 auf 0,60 DM gestiegen. Auch die Kartoffelernte war zufriedenstellend. – Man zahlte pro Zentner 5 DM. Obst gab es in Mengen. Die besten Sorten wurden nur mit 8-10 DM bezahlt. Die Zwetschgen blieben vielfach an den Bäumen hängen, da sich keine Käufer fanden. – Das Herbstwetter war ausgezeichnet.
Mostsammlung für die Kirche
Für die Kirche wurde eine Mostsammlung durchgeführt, die 750 l erbrachte.
Schutzengelstatue
Die Gemeinde beschaffte für 200 DM eine Schutzengelstatue für das Schulhaus. Die dafür notwendige Nische war beim Bau des Hauses an der WEstecke hergerichtet. Für die Statue erhielten die Bauhandwerker seinerzeit einen Betrag von ihrer Rechnung abgebucht. Das Geld verschwand jedoch, die Statue verblieb. Durch den Prior des Klosters Pater Dominicus Gaul ließ sich die Gemeindevertretung bewegen die Mittel bereitzustellen. Pater Prior beschaffte die Statue von einer ihm bekannten Firma zu einem günstigen Preise, weihte sie am 18. Okt. Während des Hochamtes, und am 24. Oktober wurde sie dann in die Nische gestellt.
Mitternachtsmete
Infolge günstigen Wetters war die Mitternachtsmette gut besucht.